Zusammenbruch der Bronzezeit

Östlicher Mittelmeerraum und vorderer Orient im 13. Jahrhundert v. Chr.

Der Zusammenbruch der Bronzezeit, genauer die Auflösung oder mindestens die ausgeprägten Veränderungen ihrer sozio-ökonomischen und gesellschaftlichen Integrität, war eine Übergangszeit der Kulturen im Nahen Osten, in Anatolien, in der Ägäis, in Nordafrika, im Kaukasus, auf dem Balkan und im östlichen Mittelmeerraum, die sich von der Spätbronzezeit bis zur frühen Eisenzeit erstreckte. Es war ein Übergang, der die kollektive Resilienz der einzelnen Kulturen stark herausforderte und Historiker vermuten, dass er gewalttätig, unvorhergesehen und kulturell zerstörerisch war und für einige Zivilisationen einen gesellschaftlichen Zusammenbruch mit sich brachte. Die Palastwirtschaftssysteme der Ägäis und Zentralanatoliens, die die Spätbronzezeit kennzeichneten, lösten sich nach Zerstörung oder Aufgabe der wichtigsten Zentren auf. Für weite Teile Kleinasiens sowie nach traditioneller Definition auch für Griechenland kennzeichnet dies den Beginn der sogenannten Dunklen Jahrhunderte.[1][2] Auswirkungen dieser Prozesse im östlichen Mittelmeerraum blieben nicht ohne Folgen für Handelsnetze (Transportkette, resiliente Lieferketten) für den mitteleuropäischen Raum, vgl. bspw. das archäologisch bislang beispiellose Schlachtfeld im Tollensetal.

  1. Jared Diamond (2005) nennt fünf wesentliche Gründe, die zu einem Zusammenbruch von Gesellschaften führen können; siehe hierzu Jared Diamond: Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen. 2. Auflage, Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19258-8.
  2. Joseph Tainter: The Collapse of Complex Societies (= New Studies in Archaeology.). Cambridge University Press, Cambridge (UP) 1990 (Erstausgabe 1988).

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